Dieses Projekt wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und präsentiert von der Sächsischen Landesbibliothek — Staats- und Universitätsbibliothek Dresden und der Humboldt-Universität zu Berlin.
![]() XXXVIII. Beschreibung einer Kaffee-Maschine mit doppelten Filtrirseiher.Von Hrn. Morize, Klempner in Paris.133)Mit einem Zusaz des Herausgebers.Mit Abbildungen Tab. XIV.Die gewöhnliche Methode, Kaffee in den Maschinen à la Dubelloy zu bereiten, hat mancherlei Unbequemlichkeiten, denen der Erfinder dieser Maschine auf eine sehr glückliche Weise abgeholfen hat. Es verstopfen sich sehr leicht bei jener die Filtrirseiher, besonders wenn man auf ein Mal viel aufgießt, wodurch ein beträchtlicher Zeitverlust entsteht, indem die Flüssigkeit nur langsam durch die Kaffeeschichte dringt. Die zurückbleibende Feüchtigkeit veranlaßt bei der beschwerlichen Reinigung der am Apparate festgemachten Filters das schnelle Rosten des blosliegenden Eisens der innern Oeffnungen des Seihers, und giebt dadurch dem Getränke selbst einen übeln Geschmack. Auch muß man eine ansehnliche Portion Kaffee nehmen, um einen etwas starken Kaffee zu erhalten. Bei dem Apparate des Hrn. Morize sind die Filtrirseiher zum Abnehmen eingerichtet, können leicht gereinigt werden, und verstopfen sich nie. Man braucht um ein Drittheil weniger |341| ![]() Um das Verstopfen der Seiher zu verhindern, hat Hr. Morize in den Seihern d und f sehr kleine, dicht aneinander stehende Löcher angebracht; der Seiher e gber hat große Löcher in ziemlichen Zwischenräumen. Durch diese Einrichtung kann der Kaffee, welcher zwischen d und e bleibt, den Raum e nicht durchdringen, sondern dieser bleibt leer, und die kleinen Löcher des Seihers sind immer offen, wodurch das Durchrinnen der Flüssigkeit sehr erleichtert, folglich die Dauer der ganzen Bereitung nicht wenig abgekürzt wird. Diese sehr gut hergestellten Kaffeemaschinen werden nach Verhältniß ihrer Größe zu 6 bis 10 Franks verkauft. Manche Personen lassen die Seiher von Silber machen, was sehr gut ist; denn man erhält dadurch einen Kaffee von reinsten Geschmacke. Zusaz des Herausgebers.Ich habe eine solche Kaffee-Maschine, in welcher 6 Tassen Kaffee bereitet werden können, von Hrn. Morize in Paris kommen lassen; sie kostete 15 Franks im Ankauf, und leistete alles, was von ihr gutes in vorstehender Abhandlung gesagt wurde; ja ich muß gestehen, daß ich nie einen bessern Kaffee, als den mittelst dieser Maschine bereiteten, getrunken habe. Der Erfolg beruht auf folgendem: wenn das Wasser in dem Recipienten a kocht, dann durchdringen die aufsteigende heissen Wasserdämpfe den gemahlenen Kaffee, nehmen dessen Arom, und schliessen den Kaffee selbst in seinem Innersten gleichsam auf. Wird nun die Maschine umgekehrt, so steht das kochende Wasser über dem Kaffee, durch den es sich schnell filtrirt und sich dabei aller auszugsfähigen Theile bemächtiget, wodurch man dann einen an Arom und Extrakt gleich starken Kaffee erhält. Nach dem Muster meiner Maschine werden jezt solche von den Hrn. Zoller und Rudy, |343| L'Observateur de l'Industrie et des Arts. Nro. 9. Man vergleiche auch damit das Verzeichniß der in Frankreich ertheilten Patente. S. 110. |
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