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![]() LX. Ueber schwefelsauren Indigo als Prüfungsmittel zur Bestimmung der Stärke der Auflösungen des oxydirt salzsauren oder Chlorinkalk.162)Aus Thomsons Annals of Philosophy. Jäner 1821.Bekanntlich pflegen die Bleicher, welche sich einer Auflösung des Chlorinkalk oder des oxydirt salzsauren Kalks bedienen, die Stärke derselben durch eine gewisse Menge von schwefelsauer Indigo-Auflösung zu bestimmen, welche davon entfärbt wird. In einigen hierüber angestellten Versuchen fand ich, daß man sich auf dieses Prüfungs-Mittel durchaus nicht verlassen dürfe, wie aus folgenden Thatsachen erhellt. Ich bereitete Auflösungen von oxydirt salzsaurem Kalk, und schwefelsaurem Indigo von solcher Stärke, daß gleiche Maße derselben, wenn man sie mit einander mischte, die Farbe des Indigo zerstörten. Ich verdünnte hierauf die Auflösung |478| Eine Maß Auflösung von oxydirt salzsaurem Kalk. Eine Maß Wasser. Diese Mischung zerstörte die Farbe von 1 1/5 Maß Indigo-Auflösung. Eine Maß Auflösung von oxydirt salzsaurem Kalk. Drei Maß Wasser. Diese Mischung zerstörte die Farbe von 1 1/4 Maß Indigo Auflösung. Eine Maß Auflösung von oxydirt salzsaurem Kalk. Sieben Maß Wasser. Diese Mischung zerstört die Farbe von 1 4/10 Maß Indigo-Auflösung. Es scheint also, daß, durch bloße Verdünnung, die Farben zerstörende Kraft des oxydirt salzsauren Kalk sehr vermehrt wird, indem eine gleiche Menge Wassers diese Kraft um ein Fünftel, drei mal soviel dem Volumen nach dieselbe um ein Viertel, und sieben mal soviel um vier Zehntel vermehrt. Dr. Henry, dem ich diese Thatsachen mittheilte, erklärte sie (wenn ich mich recht erinnere) dadurch, daß er annahm, daß, wenn man eine concentrirte Auflösung von oxydirt salzsaurem Kalk anwendet, die Schwefelsäure aus dem schwefelsauren Indigo einen Theil der Chlorine in gasförmigem Zustande davon treibt, welche keinen Einfluß auf die Farbe äußert.163) Es scheint mir der Aufmerksamkeit der |479| Die Bereitung und Anwendung des Chlorinkalk ist in dem 3. Bande dieses Journals S. 408. ausführlich beschrieben. D.
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Diese hier angegebene Ursache nämlich das freiwerden und gasförmige Entweichen eines Theiles der an den Kalk gebundenen Chlorine ist wirklich gegründet, da der schwefelsaure Indigo eine große Menge freie Säure hat, welche bei etwas conzentrirter Anwendung die Chlorine so schnell entbindet, daß sie sich mit der Flüßigkeit nicht verbinden kann. Der Unverläßlichkeit dieses Prüfungsmittel kann man dadurch abhelfen, wenn man durch eine Kalilösung den Indigo aus seiner Lösung fällt, den Indigo-Niederschlag einigemal mit destillirtem Wasser auswäscht, und ihn dann mit einer bestimmten |479| Quantität destillirtem Wasser vermischt. Auch vertritt zu dieser Prüfung, mit Wasser möglichst fein zerriebener, Quatimalo Indigo, der hernach mit noch etwas Wasser verdünnt wird. Der zu prüfende, flüßige oxydirt salzsaure Kalk muß aber hierzu klar seyn. D.
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Dieß ist sehr wahr und auch den Botanikern längst bekannt, die die blauen Farben einiger zärtlichen Blumen durch Salz, zwischen welchem sie dieselben abtrocknen, zuweilen zu erhalten pflegen. |
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