Dieses Projekt wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und präsentiert von der Sächsischen Landesbibliothek — Staats- und Universitätsbibliothek Dresden und der Humboldt-Universität zu Berlin.
![]() LXXVI. Verbesserung an Argand'schen und anderen Lampen, auf welche Joh. Roberts, Mechaniker in Wood Street, City of London, und Georg Upton, Oehlhändler in Queenstreet, Cheapside, ebendaselbst, sich am 24. Mai 1828 ein Patent ertheilen ließ.Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Octbr. 1830. S. 201.Mit Abbildungen auf Tab. VI.Unsere Verbesserung an den Argand'schen und anderen Lampen besteht in Folgendem: 1) in Regulirung des Zutrittes der atmosphärischen Luft zu den Brennern der Oehl-, Weingeist- und Gaslampen, welche mit gläsernen Rauchfängen versehen sind, damit die beste und vollkommenste Verbrennung des Oehles, Weingeistes und Gases Statt haben kann. 2) in Regulirung des Zuflusses des Oehles zu dem Brenner, welches so vollkommen und so hoch zu dem Dochte hinaufgeführt werden muß, daß es in unmittelbare Berührung mit der Flamme kommt, und ein Theil desselben unverbrannt übergeht, durch welches überflüssige Oehl der Docht feucht erhalten, und das gewöhnliche Ueberrinden desselben verhindert wird, welches so oft Statt hat, wenn gemeines oder schlechteres Oehl in Argand'schen Lampen von der gewöhnlichen bisherigen Bauart gebrannt wird. Durch dieses überflüssige Oehl wird das Brennen aller Arten von Oehl mächtig verbessert; wenn es aber zugleich noch mit der gehörigen Regulirung der hinzutretenden atmosphärischen Luft verbunden wird, so kann man von Oehlen von sehr geringer Güte, wie von Kernöhl und Fischthran, ein sehr glänzendes Licht in Lampen erhalten, wo bloß Spermacetöhl bisher gebrannt wurde. 3) in Ersparung und Ableitung desjenigen Oehles von dem Brenner, welches von der Flamme nicht verzehrt wurde, in einen eigenen Behälter, aus welchem es bequem, und ohne daß man es aus der Lampe ausleeren darf, in seine ursprüngliche Lage in der Lampe gelangen kann, um neuerdings zu der Flamme zurükzukehren, was in jedem Falle geschieht, der Behälter mag in der Basis des Untersazes oder über dem Behälter angebracht seyn. 4) in Hebung |289| Diese Verbesserungen sind nun in Folgendem genau beschrieben und abgebildet. B in Fig. 14. ist der verbesserte Argand'sche Brenner. Die Seiten der Cisterne sind alle gleich hoch, (siehe LL). Der Rand des Docht- oder Baumwollenregulators oder Glashälters wird auf ein Sechzehntel Zoll über dieselben gehoben, (siehe NN und OO). Der Vortheil bei dieser Vorrichtung besteht darin, daß das Oehl nicht, wie bei den gewöhnlichen Brennern (wo der äußere Rand niedriger ist, als der innere, wie in MM), entweichen kann, ohne mit der Flamme in unmittelbare Berührung zu kommen. Da der Rand des Baumwollenregulators über die Ränder der Brennercisterne erhaben ist, so hilft er nicht bloß den Fluß des Oehles zur Flamme hinauf zu unterhalten, sondern dient auch dazu, dasjenige Oehl, welches nicht verbraucht wurde, gegen die innere Seite der Brennröhre zu leiten, während es in den Oehlbecher läuft. Man sehe den Durchschnitt aa in Fig. 14. In anderer Hinsicht ist dieser Brenner so, wie die gewöhnlichen, und, wie diese, jeder beliebigen eleganteren Form fähig. A ist der Luftregulator. Er besteht aus zwei Platten, von welchen die eine unter der anderen arbeitet; jede hat Löcher oder Räume von derselben Größe; sie kommen unmittelbar unter der Gallerie oder unter dem Glashälter zu stehen, hindern ihn aber nicht in seinem freien Spiele. Die obere ist an der Röhre des Brenners befestigt; die untere ist beweglich, und öffnet oder schließt durch ihre Wirkung, ganz oder zum Theile, die Löcher oder leeren Räume in der oberen Platte, so daß die Menge Luft, welche in den äußeren Kreis des Argandbrenners eingelassen wird, nach Erforderniß zur gehörigen Verbrennung der entzündbaren Theile regulirt werden kann. Die Platten sind einzeln dargestellt: die obere in bb1, die untere in bb2. Ein Gasregulator, nach demselben Grundsaze, ist in Fig. 20. dargestellt. C ist der Dekel des oberen Theiles des Cylinders und Gehäuses; er hebt sich auf, wenn das Oehl hineingegossen werden soll, und wird durch zwei Stifte niedergehalten, die in einer Furche laufen, oder kann auch nach Belieben frei gelassen werden. Das Oehl kann auch in den Becher, H, gebracht werden und von da durch die Röhre I niedersteigen, wo dann der Dekel C oben auf dem Cylinder aufgelöthet seyn mag, so daß die Menge Oehles, die oben auf der Scheibe des Stämpels liegt, vermehrt werden kann. D ist eine feststehende Art von Bühne, durch deren Mittelpunkt eine Stämpelstange, x, frei durchzieht: sie hat Oeffnungen, damit das Oehl durch die Scheibe oder Platte, L, durch kann, wo es bleibt, bis es durch die Klappe in die |290| Um die Lampe zu füllen, muß das Oehl über der Bühne eingegossen werden, entweder indem man die Kappe lüpft, wenn diese loker ist, oder indem man es bei dem Oehlbecher eingießt. Nachdem eine hinlängliche Menge Oehles eingegossen ist, muß die Stämpelstange sanft in die Höhe gehoben werden, wodurch die untere Kammer ganz voll wird. Man überläßt die Stämpelstange dann ihrer eigenen Wirkung, und wenn die Lampe angezündet werden soll, wird der Hahn gedreht: dieses Leztere kann einige Minuten vorher geschehen, ehe man die Lampe braucht. Wenn zu viel Oehl der Flamme nachgeliefert wurde, so kann dasselbe durch den Hahn zurükgehalten werden. Eine Klappe kann, wie in Fig. 18., angebracht werden, um Anzeige zu geben, wenn sie voll Oehl ist, und dadurch dem Ueberlaufen vorzubeugen, (siehe H in Fig. 18.).112) Fig. 17. ist eine Lampe für einen Landdocht oder flachen Docht ohne inneren Luftzug: die Luft wird durch die Regulatoren außen an der Flamme zugelassen, und gelangt zwischen zwei Kappen oder umgekehrten metallnen Tellern mit Oeffnungen in ihrem Mittelpunkte zu derselben. Der Docht steigt durch die untere Klappe empor, und der Flamme wird bloß durch die obere der Durchgang gestattet. Die Wirkung hiervon ist, daß die Luft, die man durch die Regulatoren ziehen ließ, in unmittelbare Berührung mit der Flamme geräth, indem sie zwischen dem Raume durchziehen muß, der zwischen dem oberen und unteren Teller gelassen wird, und nur mit der Flamme durch die Oeffnung des oberen Tellers durchziehen kann. Dieser Brenner und diese Vorrichtung kann an allen Lampen mit flachen Dochten angewendet werden. Das Oehl fließt auf die gewöhnliche Weise zu demselben, und es kann ein gewöhnlicher gläserner Rauchfang aufgesezt werden. A ist das äußere Gehäus; B sind die kreisförmigen Luftregulatoren, wie man sie in bb1 und bb2 in Fig. 14. sieht. C ist der Rand oder Reif, über welchen der untere Teller, D, gesezt wird; E ist der obere Teller, welcher die Luft zur Flamme leitet, und der sich über dem kleineren Teller, D, befindet. F ist der Baumwollen- oder Dochthälter, ein metallnes Gehäus, mit einer Oeffnung G, damit das Oehl zum Dochte fließen kann, und noch einer Oeffnung H in der Nähe des oberen Endes, damit der Dochtregulator, I, darauf wirken kann; er hat auch zwei |294| Beschreibung von Fig. 18. A ist ein Gefäß oder eine Kugel über dem Brenner, welches Oehl zur Speisung der Flamme enthält, D ist ein Raum in der Säule, durch welchen das Oehl aus dem Gefäße oder aus der Kugel zu dem Brenner gelangt. C ist ein Hahn zur Regulirung des Zuflusses des Oehles zum Brenner. B ist die Röhre des Brenners, so wie in Fig. 15., mit Luftregulatoren, Oehlbecher, Rost und anderem nöthigen Zugehöre. F ist die verzierte Mündung einer Röhre, welche das überfließende Oehl aus dem Becher aufnimmt, und dasselbe zur oberen Kammer leitet, von wo es durch die Klappe H in die untere Kammer I läuft. Durch die Röhre L hat eine Verbindung mit dem Gefäße A Statt. Durch die Wirkung der Pumpe K kann das in der unteren Kammer I gesammelte Oehl jedes Mal nach dem Gefäße A zurükgeführt werden. Der Griff der Pumpe steigt aus der Basis empor, so daß sie bequem getrieben werden kann: die Verzierung ist beliebig. H ist eine Klappe, die immer offen ist, außer wenn die untere Kammer voll Oehl ist, wo sie sich dann hebt, und die Stange Q durchführt, zum Zeichen, daß die untere Kammer oder der Behälter voll ist. Die Klappe H hat einen Boden aus Kork oder aus anderem leichten Material, wodurch sie leicht aufsteigen kann: diese Klappe läßt sich, wo man will, an Fig. 14, 15 und 16. anwenden. P ist eine Klappe, durch deren oberen Theil ein Luftloch durchzieht: sie ist nach demselben Grundsaze vorgerichtet, aus Kork oder aus irgend einem anderen leichten Material, und schwimmt, wenn die Kugel gefüllt ist; leztere wird entweder von oben durch die Oeffnung, oder aus dem Behälter durch die Pumpe gefüllt. Oben sind beide Klappen mit Leder ausgestattet, und die eine, die in dem Gefäße wirkt, ruht auf Drathen, so daß sie die Oeffnung nicht verschließt, wenn Oehl eingegossen wird: dieselbe Klappe hindert auch, daß kein Oehl durch die Pumpe übergetrieben wird. Die Pumpe K ist nach Art der gewöhnlichen Pumpen, und kann nach der Form des Cylinders abgeändert werden. Die Pumpenklappe ist in M einzeln gezeichnet, wie auch eine der Gefäßklappen (siehe R und P). 8 ist die Bühne, über welche das Oehl aus dem Gefäße A zu der Röhre des Brenners läuft. Diese Lampe kann eine beliebige Anzahl von Brennern haben. Beschreibung der Figg. 19 und 20. A ist ein Gefäß oder kreisförmiger Reif oder Rand über dem Brenner, welcher Oehl enthält. C ist der Hahn zur Regulirung der Nachlieferung des Oehles für den Brenner. B ist die Brennerröhre, dieselbe wie in Fig. 15., |295| Fig. 22. Diese Lampe oder Laterne nimmt nur unmittelbar durch den Boden des Oehlgefäßes Luft auf. Die Luft wird dadurch in unmittelbare Berührung mit der Flamme gebracht: überdieß ist noch, um dieß desto sicherer zu bewirken, eine kreisförmige Platte mit einer Oeffnung im Mittelpunkte zur Aufnahme des Dochtes angebracht: sie schließt sich nieder auf die Oeffnung, durch welche die Flamme zu der Luft gelangt. Man sieht diese kreisförmige Platte im Durchschnitte bei Buchstaben A, wie sie auf ihrem Angel gehoben ist, wenn gelegentlich der Docht gepuzt wird. Das Oehlgefäß ist beweglich, und kann herausgenommen werden. Es läuft durch eine Furche, wodurch die äußere Luft besser ausgeschlossen wird. Es ist, wie bereits erwähnt wurde, so vorgerichtet, daß die Luft nicht anders als am Boden aufgenommen wird, wodurch der Glanz der Flamme sehr vermehrt, und das Rauchen verhindert wird; und damit diese Lampe nicht durch irgend einen starken Windstoß ausgeblasen wird, ist eine sich schwingende Röhre von Leder oder von einem anderen biegsamen Stoffe, mit. Löchern an dem unteren Theile und mit Ringen, die sie ausgedehnt erhalten, so daß die Luft nie ganz ausgeschlossen werden kann, daselbst angebracht. Die wohlthätige Wirkung hiervon ist, daß die Flamme nie ausgeblasen werden kann, indem die Mündung der ledernen Röhre immer der Seite gegenüber steht, von welcher der Wind herbläst. Zur größeren Sicherheit ist das obere Ende der Luftröhre, die in die Lampe tritt, mit einer Metallplatte |296| Beschreibung von Fig. 22. A ist die Platte, durch welche die Flamme zieht, und die die Luft mit derselben in Berührung bringt. B ist das Oehlgefäß, mit einem runden Raume, damit die Luft zur Flamme empor steigen kann. Da der Theil, welcher den Docht hält, mit demselben mittelst einer Röhre verbunden ist, um das Oehl aufzunehmen und zu dem Dochte zu liefern, so circulirt die Luft frei unter der Flamme, und kommt durch die Platte A in genaue Berührung mit derselben. C ist die Röhre, durch welche die Luft empor steigt. D ist ein lederner Schlauch, der an der Mündung der Röhre angebracht ist, um zu hindern, daß kein heftiger eintretender Windstoß die Flamme stört oder auslöscht. Er ist, hinlänglich lang, um frei spielen zu können, und hat Ringe, damit er sich nicht schließen kann und die Luft aussperrt, wenn heftig auf ihn eingewirkt wird. E ist das obere Ende von Metall, voll Löcher, um die erhizte Luft daselbst austreten zu lassen. F ist ein Flügel, der um eine Spindel läuft: das obere und untere Ende sieht man in G und H, wo G das obere, H das untere Ende ist. I ist eine Platte zur Regulirung der Luft bei flachem Druke. Urkunde dessen etc.113) |293| Man kann diesen Lampen alle Formen geben, welche die Säulenlampen besizen, wo das Oehl, welches dem Brenner nachgeliefert wird, in einem Gefäße von cylindrischer Form in der Basis der Säule oder zunächst an derselben enthalten ist. |296|
Man wird ohne unsere Erinnerung bemerken, daß diese Lampe viel zu zusammengesezt ist, um allgemein eingeführt werden zu können. Einige der hier angegebenen Vorrichtungen scheinen indessen auch bei anderen Lampen mit Vortheil anwendbar. A. d. Ue. |
Suche im Journal
→ Hilfe
Stichwortwolke
Alternative Artikelansichten
Tafeln
![]() Orte
Feedback
|
Die Textdigitalisate des Polytechnischen Journals stehen unter der Lizenz Creative Commons by-nc-sa 3.0, die Bilddigitalisate unter Creative Commons by-nc-nd 3.0. Weitere Informationen finden Sie in unseren Nutzungsbedingungen.