Dieses Projekt wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und präsentiert von der Sächsischen Landesbibliothek — Staats- und Universitätsbibliothek Dresden und der Humboldt-Universität zu Berlin.
![]() Desinfectionstafeln.Die Erkenntniß der Wichtigkeit einer geregelten Desinfection beginnt überall mehr und mehr durchzudringen und die Zwangsmaßregeln der Behörden erweisen sich gleichfalls als wirksames Mittel, namentlich bei denen, welche nicht belehrt seyn wollen. Unter den Desinfectionsmitteln hat sich in erster Reihe die Carbolsäure als Flüssigkeit, als carbolsaurer Kalk und als Streupulver mit Eisenvitriol, Gyps etc. eingeführt. Bei der Verallgemeinerung der Desinfection sind es nur selten Sachverständige, welche dieselbe ausführen, es ist daher am wenigsten gerathen die Carbolsäure als Flüssigkeit in die Hand zu geben, nicht nur weil diese ätzend und giftig ist, sondern auch weil ihre Verarbeitung zu Desinfectionszwecken meistens den Gebrauch von Waage und Gewicht erfordert. Jede Form der Carbolsäure, welche diese Uebelstände zweckmäßig beseitigt, ist daher willkommen zu heißen. Dieß ist der Fall bei den vom Hoflieferanten C. Homburg (Berlin, Dorotheenstraße 28) eingeführten Desinfectionstafeln. Diese bestehen aus Pappe, welche wie ein Schwamm mit Carbolsäure vollgesogen ist, so daß dieselbe fast das 1 1/2 fache ihres Gewichtes an roher Carbolsäure und zwar jeder Quadratfuß 100 Gramme (= 1/5 Pfd.) davon enthält. Es ist daher leicht, die Menge von Carbolsäure zu berechnen, welche man zur Wirkung gelangen lassen will, sey es beim Desinficiren der Wäsche, als Zusatz zum Waschwasser, sey es beim Räuchern der Luft. Eine mit Carbolsäuredampf geschwängerte Atmosphäre ist leicht durch einfaches Aufhängen der Desinfectionstafeln in den betreffenden Räumen zu erreichen und zu regeln. Die große Oberfläche, welche die Tafeln bieten, läßt die Carbolsäure rasch zur Verdampfung gelangen, der große Gehalt der Tafeln an diesem Mittel sichert eine nachhaltige Desinfection. Durch Hineinwerfen kleiner Schnitzel der Pappe in die Nachteimer, Spucknäpfe etc. schützt man den Inhalt derselben vor der raschen Zersetzung. Die circa 7 Quadratfuß große Tafel wird im Detail mit 10 Sgr. verkauft. (Industrie-Blätter, 1871 S. 295.) |
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