Dieses Projekt wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und präsentiert von der Sächsischen Landesbibliothek — Staats- und Universitätsbibliothek Dresden und der Humboldt-Universität zu Berlin.
![]() Zur Weltausstellung in Paris 19001).Der deutsche 25-t-Montagekran.![]() Den Lesern von Dingler's polytech. Journal sind schon die Lage, Grösse und Einteilung des für den allgemeinen Maschinenbau und die Elektrizität bestimmten Teiles des von der französischen Ausstellungsleitung errichteten Hauptgebäudes auf dem Champ de Mars bekannt gegeben worden. An dieser Stelle treten die beiden Deutscherseits war man in eingehende Erwägung über die Zweckmässigkeit des französischen Vorschlages eingetreten. Wenn auch die Ausführbarkeit natürlich von vornherein nicht angezweifelt werden konnte, so erregte die Zweckmässigkeitsfrage Zweifel, die noch durch die örtlichen Verhältnisse unterstützt wurden. Die Zweifel verdichteten sich sehr bald zu dem Ergebnis, dass für die Montagedienste der Schwenkkran nicht empfehlenswert erschien. ![]() Es blieb nunmehr noch eine Lösung, welche in der Ausführung eines Portalkranes bestand. Aber auch diese Lösung bot mancherlei technische Schwierigkeiten. Gegeben war die Tragkraft von 25 t und die Hubhöhe von 12,5 m. Andererseits war die Bedingung gestellt, das Gerüst zwischen den bereits bis auf Millimeter festgelegten Maschinenplätzen und der Gebäudekonstruktion frei beweglich zu machen. Die äusseren Maschinenprofile und die inneren Gebäudeteile thaten das Ihrige, um dem Statiker und Maschinenbauer die Aufgabe zu erschweren. Das Ergebnis der Ueberlegungen war die in Fig. 6 und 7 schematisch wiedergegebene Ausführung des Portalkranes, dem eine Spurweite von 27,6 m gegeben werden musste. Aus Fig. 1 ersieht man das Krangerüst innerhalb der Halle, sowie die beiden einander vollkommen gleichen Füsse. Jeder der letzteren ist auf zwei Wagen zu je vier Rädern montiert. Vier Räder auf jeder Seite werden durch Schnecken angetrieben und zwar erfolgt der Antrieb vollkommen zwangläufig durch Wellenübertragung, |179| ![]() Die Bewegungsarbeit verrichten vier Elektromotoren. Zum Fahren des Krans, das mit 0,5 m pro Sekunde erfolgen kann, sind 26 Das Gewicht des Krangerüstes beträgt rund 70000 kg, dasjenige der mechanischen Teile, der Laufkatze, Motoren u.s.w. rund 28000 kg. Zum Transport dienten zehn Waggons, welche nacheinander in der Zeit vom 22. September bis zum 4. November expediert wurden. Die Montage hatte am 4. Oktober d. J. begonnen und der Kran wird wohl schon längere Zeit im Betrieb sein, wenn diese Zeilen im Druck erscheinen. Sicher ist, dass die Firma Karl Flohr mit ihrem Kran ein würdiges Stück deutschen Könnens in den Wettkampf gesandt hat. Wilh. Gentsch. ![]() Es kann von der deutschen Industrie nur mit Freude begrüsst werden, dass demjenigen Industriezweige, der im Bau von Hebezeugen in den letzten Jahren so ausserordentliche Fortschritte gemacht und insbesondere in der Ausführung von grösseren Hebe- und Transportwerken bei Hafenanlagen so Hervorragendes geleistet hat, nun bei der Pariser Weltausstellung die Gelegenheit geboten ist, ein solches Ausstellungsstück, für welches unter gewöhnlichen Verhältnissen schon der erforderliche Platz nur schwer zu beschaffen und auf welches bei der Konstruktion der Baulichkeiten von vornherein Rücksicht zu nehmen ist, der gesamten technischen Welt vor Augen führen zu können. Schon jetzt läuft einer Reihe von Zweigen der deutschen Industrie das Urteil voraus, dass sie aus dem grossen Wettbewerb mit Triumph hervorgehen werden; um so erfreulicher ist es, dass auch die deutsche Industrie für Hebezeuge, der gegenwärtig viele ausländische, insbesondere amerikanische Ausführungen vorbildlich sind, auf der Weltausstellung würdig vertreten sein wird durch eine Anlage, die nicht nur durch den glücklichen Konstruktionsgedanken und ihre äusseren, konstruktiv gefälligen Formen Aufsehen erregen, sondern die Zweckmässigkeit ihrer Konstruktion und ihre praktische Leistungsfähigkeit bei Gelegenheit der Aufstellung und Abmontierung der zur Ausstellung gelangenden Maschinen erweisen wird, wobei bekanntlich infolge Zeitmangels und Verwendung fremder Arbeitshilfe die Anforderungen an einen Montagekran aussergewöhnliche sind. (D. R.) Vgl. D. p. J. 1899 314 * 14. |
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